Ein gigantisches Jubiläumsfest

Mehrere hundert Schützen marschieren beim Sternmarsch mit. Renzelhooker Schützen werden 150 Jahre

Wie viele es wirklich waren, weiß keiner so genau. Zu ihrem 150-jährigen Jubiläum lud die St.-Georgius-Schützenbruderschaft alle befreundeten Vereine und etliche Gäste zu einem Festakt - und viele folgten der Einladung. Um die 800 Schützen, Könige, Königinnen, Oberste, Fahnenträger, Präsidenten und Musiker versammelten sich gestern auf der Festwiese um bei „Renzelhooker Kaiserwetter" einen Festakt zu begehen.
Zu Gast waren auch Bürgermeister Lothar Mittag, Pfarrer Arndt Thielen und Werner Nachtigall, Präsident des Schützengipfels, und natürlich der neue Kaiser Alois Dickmann und seine Kaiserin Gudula Olbing (siehe Text unten). Das Kommando über die Kompanien übernahm Oberst Thomas Knipping. Auch zahlreiche Zuschauer versammelten sich um die Wiese.
Mittag sprach in seinem Grußwort über die große Bedeutung der Schützenvereine in Rhede. Sie würden „das Traditionelle bewahren und in ein zeitgemäßes Gewand kleiden" und so jungen Menschen „eine Orientierung geben". Pfarrer Thielen erteilte den Schützen seinen Segen, damit „wir noch lange miteinander und füreinander da sein können". Werner Nachtigall, überreichte den Gastgebern schließlich eine Jubiläumsschale, die Präsident Ludger Gießing mit den Worten „es hat etwas von einer Meisterschale" entgegennahm. Auch Giesing betonte die Bedeutung des Schützenbrauchtums und zeigte sich beeindruckt von der großen Anzahl Gäste. „Das ist gigantisch", rief er.
Musikalisch gestalteten der Blasmusikverein Rhedebrügge- und der Spielmannszug Vardingholt hauptsächlich den Festakt. Nach der Meldung der Kompanien bei Knipping spielten alle Spielmannszüge gemeinsam einige Stücke. Im Renzelhook wird weitergefeiert. Nach einer Pause heute geht das Festprogramm morgen mit dem Tanz in den Mai weiter. Mittwoch suchen die Schützen ihren neuen König.


Alois Dickmann ist Kaiser im Renzelhook


RhedeKrommert (rue). In einem spannenden und gut besuchten Finale landete Alois Dickmann schließlich den entscheidenden Treffer. Mit dem 309. Schuss fiel der Vogel - und damit auch die Entscheidung, dass Alois Dickmann nach 25 Jahren neuer Kaiser der St.-Georgius-Schützenbruderschaft Crommert-Renzelhook wird. Er setzt sich gegen 35 noch lebende Könige durch, von denen 15 im Finale um die Kaiserwürde schossen. Für Dickmann war es eine Selbstverständlichkeit an dem Wettstreit teilzunehmen: „Wir sind ehemalige Könige, wir schießen, einfach mit", sagte der 68-Jährige nach seinem Sieg. Zur Kaiserin wurde Gudula Olbing (geborene Ketteler) gekürt, Dickmanns Königin von 1966. Trotz Schrotmunition dauerte es zweieinhalb Stunden, bis die Schützen das Holztier von der Stange holten. „Die haben alle super geschossen, aber dieses seltene Federvieh war ein, sehr zäher Vogel", sagte Schriftführer Bernfried Rottstegge. Über den siegreichen Kandidaten zeigte er sich erfreut: „Ein wohlverdienter Schütze ist heute Kaiser geworden", sagte Rottstegge.
Vor dem finalen Schuss schoss Dickmann dem Vogel auch die Krone ab. Den Reichsapfel holte Josef Dickmann und das Zepter traf Walter Lökes. Weiterhin gewannen Preise: Johannes Overkämping (linker Flügel) und Thomas Knipping (rechter Flügel). Rottstegge sprach von einer gut besuchten Vogelstange und zeigte sich auch mit dem sonstigen Verlauf des Jubiläums zufrieden. „Bis jetzt sind alle sehr gut gelaunt und es ist sehr gut besucht", sagte er. Im Anschluss an die Proklamationszeremonie fand der festliche Kaiserball statt, zu dem die ehemaligen Könige eingeladen waren.
© Bocholter-Borkener Volksblatt      veröffentlicht am: 29.04.2013      im Ressort: Rhede

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