Schützenheimat Renzelhook

Die St-Georgius-Schützenbruderschaft Crommert-Renzelhook feiert 150. Geburtstag / Viele Mitgllieder

Von Eva Dahlmann RHEDE-KROMMERT. Selten sind die Rheder so früh in die Schützenfestsaison gestartet. Die St-Georgius-Schützenbruderschaft Crommert-Renzelhook, die sowieso immer am l. Mai die Saison eröffnet, feiert in diesem Jahr 150. Geburtstag und macht daher aus traditionell drei Festtagen fast eine ganze Festwoche. Von Samstag, 27. April, bis Donnerstag, 2. Mai, wird fast durchgehend gefeiert.
Nur am Montag machen die Schützen eine kleine Pause, um die Festwiese und das Festgehöft von Johannes Overkämping wieder auf Vordermann zu bringen. „Ich will hoffen, dass sich alle Urlaub genommen haben", sagt Schriftführer Bernfried Rottstegge. „Mal gucken, wie alle durchhalten." Schon seit Wochen wird für das große Fest gearbeitet. „Da sind einige 100 Stunden draufgegangen", sagt Rottstegge. „Das sind alle dabei, das ist echt klasse." (siehe auch Bilder unten)
Ursprung unklar Die Renzelhooker Schützen gehen davon aus, dass 1863 ihr Gründungsjahr ist. Es wird mit der Errichtung der Krommerter Pieta in Verbindung gebracht. Schriftlich belegt ist das aber nicht. Die erste gravierte Königsplakette stammt erst aus dem Jahr 1897. Die Schützen erklären das mit einer Legende, die besagt, die Pieta sei mit dem Verkauf einer Königskette finanziert worden. Jahresberichte gibt es erst seit 1920. Vor dem Ersten Weltkrieg wurden die Schützenfeste in unregelmäßigen Abständen auf wechselnden Höfen abgehalten. „Ganz früher wurde einen Tag, später eineinhalb Tage gefeiert", sagt Schriftführer Bernfried Rottstegge. Meistens wurde ein Termin im Mai gefunden, verabredet wurde dieser unter den wenigen Mitgliedern (1920 waren es 26 Männer): „Man hat geguckt: Wer heiratet wann? Das Schützenfest wurde auch schon mal wegen eines Trauerfalls verschoben."
1953, aus Anlass der Fahnenweihe, wurde aus dem damaligen Schützenverein eine Schützenbruderschaft.
Seit 1972 wird immer am 30. April und l. Mai auf dem Hof von Johannes Overkämping gefeiert. Und die Schützenbruderschaft ist stark gewachsen: 187 Mitglieder haben die Renzelhooker derzeit. Mitglied darf nur werden, wer selbst Renzelhooker ist oder verwandtschaftliche Beziehungen dorthin nachweisen kann. „Es sind auch viele Jugendliche dabei, das ist positiv", sagt Bernfried Rottstegge. „Außerdem viele Ausgeheiratete und Nachfahren. Die Verbundenheit mit Renzelhook ist stark." Traditionell werden alle Mitglieder von den zwei Gildemeistern persönlich eingeladen. So hält der Schützenverein zu jedem Mitglied Kontakt. Bis in die 20er-Jahre hinein organisierten auch ausschließlich die Gildemeister, früher waren es vier, das Schützenfest. Inzwischen ist das auch Aufgabe des Vorstandes. Einzigartig in der Umgebung seien die zwei Mägde der Gildemeister, sagt Rottstegge. Sie kümmern sich um Dinge wie die Röschen für die Deko, die Süssigkeiten für die Kinder und um das Kaffeetrinken.

© Bocholter-Borkener Volksblatt      veröffentlicht am: 23.04.2013      im Ressort: Rhede

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